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Veganer Wein, eine runde Sache

Tendenziell ist Wein ja vegetarisch, doch vegan ist er meistens nicht.

(efp).- Veganer Wein trägt zu weniger Tierleid bei – klar. Nur: „Wein wird doch aus Trauben gemacht, etwas Veganeres gibt’s doch gar nicht!“ Wer so denkt, verwechselt Wein mit trübem Traubensaft. Wein ist aber das Ergebnis von Kellereitechnik; und die greift seit eh und je auf alle Hilfsmittel zu, um einen gefälligen Geschmack zu erzeugen, solange diese billig und legal sind.

Veganer Wein kontra Schweineschwarte

Gegen aromatische Unsauberkeiten wie Böckser wird Wein beispielsweise mit winzigen Mengen Silber oder Kupfer versetzt, oder gegen Essigstich mit Ionenaustauschern. Vor allem aber wird Wein geschönt, damit er leuchtend, transparent, fehlerfrei und mit mäßigem Gerbstoffgehalt im Glas steht. Genutzt werden dafür oft Dinge, an die der Weintrinker ungern denkt: Knochenkohle, getrocknete Fischblasen, Gelatine aus Schweineschwarten sowie Rinderknochen, -knorpeln und -sehnen, Lysozym und Kasein aus Milch oder Albumin aus Eiern oder Molke. Sie alle müssen nicht sein, es gibt auch andere, kompliziertere (z.B. Kälte und Wärme), nichttierische und vor allem handwerklich ungewohnte Schönungsmittel; denn dass Menschen kein totes Tier in der Produktionskette haben wollen, ist eine neue Erscheinung, der Weinausbau hingegen altes Handwerk.

Fischeiweiß muss nicht deklariert werden

Die Allergie auslösenden Eiweiße Lysozym, Albumin und Casein müssen ab einem Grenzwert von 0,25 mg/l deklariert werden (allerdings nur als kaum verständliches Piktogramm). Dagegen müssen Fischgelatine und Hausenblase (die Fischblase) nicht offengelegt werden.

Ganz konsequent vegan ist der Wein freilich nur, wenn auch das Etikett nicht mit Knochenleim aufgepappt wurde.

Wie sehr veganer Wein im Trend liegt, beweist die Tatsache, dass auch Aldi ihn anbietet, sogar in Bio-Qualität. Eine gute Auswahl von veganen Bioweinen findet man auf folgenden Seiten

Übrigens gibt es viele Winzer, die aus Qualitätsgründen ihren Wein vegan herstellen, ohne dies auszuzeichnen. Ein einheitliches Logo dafür gibt es nicht.

Quellen: bioPress Nr.89; Brockhaus Wein; deutscheweine.de; vebu.de; vegane-inspiration.com; wein.com; weinbilly.de; youwine.desowie die genannten Anbieter.