Umwelt contra Ökologie?

(Nov. 2014_2) Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer provoziert. Das ist ja schon mal was im eher taub-dusseligen Politik-Zirkus. Womit er provoziert? In seinem (ja durchaus erfreulichen) Engagement für den Ausbau der Windenergie (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article131181249/Wir-kommen-an-Windraedern-nicht-mehr-vorbei.html) mahnt er zum Umdenken. Auch da kann man voll und ganz mitgehen. Palmer geht es wohl so ähnlich wie mir: Windkraftanlagen gefallen mir, ich finde sie sogar ästhetisch ansprechend. Boris setzt noch eins drauf: Da sie nicht in die unmittelbare Nähe von Siedlungen gebaut werden können, bleibe ja wohl nur die offene Natur. Wenn sie aber dort auch nicht gebaut werden dürften (aus landschaftsschützerischen, ästhetischen oder ökologischen Aspekten), dann bleibt nur der Weg zurück zu Braunkohletagebau oder Atomkraft. Wollen wir das? Nein. Boris Palmer: „Die Energiewende kann nur funktionieren, wenn wir auch schöne Landschaften mit Windrädern verändern. Die Auswirkungen von Windparks auf die Natur sind jedoch von wenigen Vogelarten abgesehen nahezu null. Jeder Kilometer Autobahn richtet mehr Schaden an der Umwelt an als ein Windpark. Die einzige relevante Beeinträchtigung der Windkraft bleibt die optische. Und darüber kann man trefflich streiten.“

Egal, was man nun davon hält – und prinzipiell stimme ich ihm zu – sein Verdienst besteht darin, diese kniffelige ethische Fragestellung auf den Punkt gebracht zu haben. „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“, da hat er schon recht, „das funktioniert auch hier nicht.“

[Foto: pixabay/LoggaWiggler]

LINKS

vertiefend: http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/windkraft-contra-rotmilan–74433513.html

vertiefend: http://www.vernunftkraft.de/komplizierte-welt-und-simples-denken

vertiefend: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article134193549/Wenn-die-Umwelt-der-Oekologie-zum-Opfer-faellt.html

erläuternd: https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Palmer

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